Bei einem Monteurzimmer handelt es sich um eine Unterkunft auf Zeit, vornehmlich bestimmt für Monteure, Gastarbeiter und Pendler. Es zeichnet sich durch Merkmale wie einen günstigen Preis und einer meist eher spartanischen, aber dennoch gepflegten Einrichtung aus. Immer wieder kommt es vor, dass auch preisbewusste Studenten und Privatgäste Monteurzimmer als Zwischenquartier nutzen.
Die Bezahlung wird normalerweise durch die Firma abgewickelt, welche sich durch das Mieten von Monteurzimmern mehr Flexibilität und dadurch eine bessere Auftragslage sichert. Der Bedarf an günstigen Unterkünften ist steigend. Ein klassisches Monteurzimmer umfasst neben sanitären Anlagen eine Küche (oft eine Gemeinschaftsküche), um sich selbst ausreichend versorgen zu können. Immer mehr Familien oder Alleinstehende entscheiden sich dafür, im kleinen Rahmen Gästezimmer an Monteure und Bauarbeiter zu vermieten. Sogar ein Dachgeschoss ist als Mietobjekt nicht ausgeschlossen. Der große Vorteil der Unterbringungsmöglichkeiten für Monteure und Bauarbeiter liegt darin, dass sie an Auswahloptionen und Vielfalt kaum Wünsche offen lassen.
Preiskalkulation und Preisgestaltung
Eine zentrale Frage bei der Vermietung von Monteurzimmern betrifft die Preisgestaltung. Beim Erstellen eines Mietpreises zählen verschiedene Faktoren. So ist zum einen der Mietspiegel zu beachten, aber auch spezifische Standortfaktoren vorab zu analysieren. Im besonderen Fokus stehen dabei die Makro- und die Mikrolage.
Während die Makrolage alle Defizite und Potenziale der Stadt und Region beschreibt, umfasst die Mikrolage prinzipielle Begebenheiten des Stadtteils, der Nachbarschaft, der nahen Umgebung und deren sozialen sowie wirtschaftlichen Strukturen. Dazu gehören beispielsweise Aspekte wie Ferien- und Messezeiträume. Aber auch Fragen, wieso eine Wohnung teurer ist, als vergleichbare Objekte in der Nachbarschaft, sind zu klären. Am Ende zählt das Gesamtbild.
Folgende Standort-Checkliste kann dabei helfen, dieses zu umreißen
- Umgebungseinflüsse: Kann man in der Wohnung nachts ruhig schlafen? (Mikrolage)
- Emissionsbelastung: Gibt es größere Industriegebiete in Wohnungsnähe? Deutet das vielleicht auf eine starke Wirtschaft hin? (Mikrolage)
- Versorgung: Wie weit sind Supermärkte, Restaurants und Schnellimbisse von der Wohnung entfernt? (Mikrolage)
- Einrichtung: Beinhaltet die Einrichtung alles, was für Handwerker wichtig ist? Was könnte man noch verbessern? (Mikrolage)
- Infrastruktur: Ist das Straßennetz gut ausgebaut und existieren bequeme Anbindungen zu Bus und Bahn? (Makrolage)
- Wirtschaft/Dienstleistungsangebot: Existieren viele Bauprojekte in der Region, die Monteure benötigen? Gibt es Möglichkeiten, abends Essen zu bestellen oder einen Waschsalon zu nutzen? (Makrolage)
- Immobilienpreise: Ist es möglich, das Zimmer günstig zu vermieten und dennoch alle laufenden Kosten zu decken? (Makrolage)
- Sozialstruktur: Befindet sich die Wohnung in einer Gegend, wo sich Nachbarn von oft wechselnden Bewohnern gestört fühlen könnten? (Makrolage)
Natürlich werden nicht alle Objekte die Bedingungen perfekt erfüllen. Doch das muss auch gar nicht sein, denn bereits eine Gegenüberstellung von sich gegenseitig aufwiegenden Faktoren ist hilfreich. So gleicht eine gute Makrolage eine eher schlechte Mikrolage aus. Es ist nicht schlimm, wenn im Innenhof der Wohngegend kein botanischer Garten blüht, sofern die Infrastruktur gut ausgebaut ist. Falls nicht, führt das für Bauarbeiter, die täglich zur Arbeit fahren müssen, schon eher zu Nachteilen. Besonders wichtig sind also die Lagefaktoren, um festzustellen, wie viel Reiz ein Standort hat. Darüber hinaus sind diese allgemeinen Kriterien durch spezifischere zu ergänzen. Dazu gehören beispielsweise Infrastrukturprojekte wie größere Baustellen an Autobahnen. Auch der Zustand des Schienennetzwerkes fällt in dieselbe Kategorie. Ohne Frage sollte aber die Ausstattung des Monteurzimmers attraktiv sein.
Ausstattung des Zimmers
Um den Preis für das Monteurzimmer kalkulieren zu können, sind verschiedene Fragestellungen relevant. Wie steht es um die Bausubstanz und Funktionstüchtigkeit der Ausstattung? Funktionieren sanitäre Anlagen und Heizungen einwandfrei? Ist das Sofa vielleicht zu alt und sollte ausgewechselt werden? Handwerker sind bekannt dafür, eher bodenständig zu sein, und sich weniger zu beschweren, sofern der Preis am Ende stimmt. Dennoch ist auf grundsätzliche Regeln wie Sauberkeit und Ordnung zu achten.
Was die Möblierung angeht, sind Einzelbett plus Matratze die wichtigsten Vertreter. Sie sollten sich durch Robustheit und Langlebigkeit auszeichnen, schließlich könnte es häufige Mieterwechsel im Zimmer geben. Ähnliches gilt für die restliche Ausstattung. Stühle, Schränke und Tische halten länger, wenn sie zweckdienlich und stabil gebaut sind.
Auch in Küche und Bad ist mehr auf Funktionalität, weniger auf Design zu setzen. Es ist außerdem nicht verkehrt, wenn technische Geräte von Qualitätsherstellern stammen, da sie einem hohen Verschleiß unterliegen. Häufige Reparaturen würden wiederum Mehrkosten verursachen.
Die Kosten berechnen
Sobald Mikro- und Makrolage sowie die Wohnungsausstattung genügend reflektiert worden sind, kommen noch weitere Faktoren hinzu, die Einfluss auf den Preis üben könnten:
- Aufpreise für Zusatzleistungen: Leistungen wie Reinigungsdienste (viele unserer Vermieter verlangen eine zusätzliche Reinigungsgebühr von 25 - 35 Euro pro Zimmer und Aufenthalt), WLAN oder Gastronomie können als Pauschalen im Gesamtpreis enthalten sein.
- Saisonspezifische Preise: Manchmal lassen sich Preise nach Haupt- und Nebensaison staffeln. In einer schwach ausgelasteten Nebensaison können entsprechend günstigere Preise angeboten werden.
- Messepreis: Messen beeinflussen aufgrund höherer Nachfragen im Regelfall den Preisspiegel.
- Spezifische Zielgruppen: Preise lassen sich je nach Zielgruppe kalkulieren. So zahlen Monteure teils günstigere Preise als Feriengäste, weil sie die Unterkunft nur morgens und abends beanspruchen.
- Personenzahl: Ein Preis kann sich nach der Anzahl der Bewohner richten und, wenn diese steigt, günstiger werden.
- Aufenthaltszeitraum: Je länger ein Bewohner das Zimmer mietet, umso günstiger fällt meist der Preis aus.
Nicht zu vernachlässigen sind die Nebenkosten. Zwar werden sie in der Kalkulation oft unterschätzt, doch tatsächlich kommt ihnen eine tragende Rolle zu. Eine Festvermietung in Deutschland bringt durchschnittliche Nebenkosten zwischen 2,17 Euro und 3,18 Euro je Quadratmeter mit sich. Bei der Vermietung eines Zimmers an Monteure fallen diese Kosten teilweise noch höher aus, weil sie eine Pauschale buchen und damit Nebenkosten nicht zu berücksichtigen brauchen. Es ist daher sinnvoll, mit einem höheren Verbrauch zu rechnen, als es der Durchschnitt vorgibt.
Es existiert außerdem die Möglichkeit, die Nebenkosten detailliert abzurechnen. Dafür muss allerdings jeder einzelne Verbrauchsposten von Wasser, Gas und Strom separat in der Rechnung auftauchen. Hierzu liest man die jeweiligen Werte vom Zähler ab und listet sie nachvollziehbar auf. Diese Variante der Abrechnung ist sehr unpraktisch und weniger üblich. Pauschalpreise haben sich als praxistauglicher erwiesen, weil sie eine schnellere Abwicklung ermöglichen.
Häufige Fragen zum Thema Preisgestaltung Ihres Monteurzimmers
Wie finde ich den richtigen Preis für mein Monteurzimmer?
Besonders ausschlaggebend für die Preisfindung sind folgende Faktoren: Standort der Unterkunft, Ausstattung des Zimmers, welche Nebenkosten fallen an? Eine Festvermietung in Deutschland bringt
Wie hoch sollte der Preis für ein Monteurzimmer sein?
Als Richtwert für ein durchschnittliches Zimmer in durchschnittliche Lage kann man etwa 20 € pro Person / Nacht ansetzen. Ob es mehr oder weniger ist, kann neben einer genaueren Preis-Kalkulation auch durch Übernachtungspreise der Mitbewerber in der näheren Umgebung bestimmt werden.
Wie kalkuliere ich den Übernachtungspreis meiner Unterkunft?
Zur genaueren Preiskalkulation sind neben dem Mietspiegel der Region auch Umgebungseinflüsse, die Emissionsbelastung, die Infrastruktur & Versorgungsmöglichkeiten und die Zimmereinrichtung zu berücksichtigen. Bezüglich des Standorts kann man auch den Mietspiegel zuhilfe nehmen. Am Ende zählt das Gesamtbild.
Wie berechne ich die Kosten einer Monteurwohnung?
Ganz wichtig ist der Aufenthaltszeitraum - je länger die Miete, desto günstiger sollte der Preis sein. Auch die Anzahl der Gäste spielt eine Rolle: Je mehr Gäste, desto günstiger der Preis. Da Monteure meist den ganzen Tag über abwesend sind, sollten Handwerker weniger bezahlen als Feriengäste.
Welche Rolle spielt die Zimmer-Ausstattung beim Preis?
Sind die sanitären Anlagen hochwertig und funktionieren, genau wie die Heizungen, einwandfrei? Ist die Couch eventuell nicht mehr top in Schuss? Viele Faktoren in der Ausstattung können den Preis beeinflussen. Fakt ist, dass Monteure eher bodenständig sind und sich nicht wegen Kleinigkeiten beschweren.
Wie werden die Preise für Monteurunterkünfte festgelegt?
Können Gäste in der Monteurunterkunft ruhig schlafen und sind Supermärkte fußläufig schnell erreichbar? Neben der für Handwerker geeigneten Ausstattung ist auch die Infrastruktur des Monteurzimmers von Bedeutung.